Biografie

Kennkartendoppel 1938/39, © Stadtarchiv München
Siegfried Eppstein
geboren am 2.10.1895 in Feuchtwangen
Beruf: Kaufmann
Familienstand: verheiratet
Opfergruppe: Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Deportiert am 4.4.1942 nach Piaski
ermordet am 22.5.1942 in Majdanek
Biografie:
Siegfried Eppstein besuchte 5 Jahre die Realschule. Er hatte ein steifes Bein. Er war Besitzer des Hauses Marktplatz 10 in Feuchtwangen. Dort betrieb er auch das von seinem Vater mitgegründete Textilwarenkaufhaus "Hirsch Holzinger". Am 20.12.1937 rottete sich in Feuchtwangen eine große Menschenmenge zusammen (ca. 400 Personen) und forderte die Austreibung der im Ort ansässigen Juden. Ernst Holzinger, Abraham, Gabriel und Manfred Gutmann und Leo Neumann waren bereits verhaftet, als sich die Menge auf das Wohn- und Geschäftshaus von Siegfried Eppstein am Marktplatz 10, näherte. Siegfried Eppstein wurde von der Menge misshandelt, sein Eigentum wurde geplündert. Nach der "Schutzhaft" zog Siegfried Eppstein nach München. Er war Zwangsarbeiter in der Flachsröste Lohhof. Siegfried Eppstein wurde mit seiner Ehefrau deportiert. Die Gräber seiner Eltern befinden sich auf dem jüdischen Friedhof in Schopfloch, Vater Adolf wurde 1863 in Mönchsroth geboren, er starb am 13.02.1937 in Feuchtwangen. Mutter Emma wurde 1868 in Feuchtwangen geboren, sie starb am 21.10.1933 in Feuchtwangen.