Biografie

Ludwig Schülein
geboren am 11.7.1872 in Thalmässing, Kr. Hilpoltstein
Beruf: Kaufmann
Familienstand: verheiratet
Opfergruppe(n): Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Deportiert am 3.7.1942 nach Theresienstadt
ermordet am 3.10.1942 in Theresienstadt
Biografie:
Ludwig Schülein lebte bis November 1938 in Thalmässing. Dort hatte er dem Gemeinderat der örtlichen Kultusgemeinde angehört, er war mit Siegmund Süß-Schülein in den Zwanziger Jahren Gemeindevorsteher. Ludwig Schülein war Besitzer des Hauses Thalmässing, Nr. 31. Im Zuge des Novemberpogrom verließen die letzten Juden den Ort. Das Ehepaar Schülein zog mit Sohn Siegfried nach München. Ludwig Schülein musste Zwangsarbeit in der Flachsröste Lohhof leisten. Als ein Kontingent zur "Evakuierung" zusammengestellt werden sollte, wurde er aufgrund seines Alters mit seiner Ehefrau diesem zugeteilt. Er (Deportationsnr. 649) und seine Ehefrau kamen am 04.07.1942 mit Transport II/13 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieses Transportes überlebten sieben die Shoah. Laut Todesfallmeldung des Ältestenrates starb Ludwig Schülein am 03.10.1942 um 18.20 in Zimmer 17 des Gebäudes Q 315 an "Darmkatarrh". Ehefrau Hannchen Schülein kehrte am 24.06.1945 mit dem ersten München-Transport aus Theresienstadt zurück. Bis zu ihrer Emigration in die USA am 09.05.1946 lebte sie im Jüdischen Altersheim, Kaulbachstraße 65. Am 13.05.1946 reiste sie von Bremen auf der "Marine Perch", die den New Yorker Hafen am 23.05.1946 erreichte. Sie lebte zuletzt in Cincinatti, Ohio, wo auch Sohn Siegfried lebte. Hannchen Schulein starb am 06.04.1967 in Cincinatti. Beerdigt wurde sie - wie auch Sohn Fred und Schwiegertochter Frances sowie Tochter Martha Engelhardt und Schwiegersohn Justin E. - auf dem "New Hope Cemeterey" in Covedale, Hamilton County, Ohio (Plot 1 D 29). Dem Sohn Siegfried gelang im Juni 1939 die Emigration nach Bolivien, er lebte später in den USA und starb am 20.12.1985 in Cincinatti, Hamilton County, Ohio. Tochter Ilse emigrierte im September 1934 von Thalmässing über Bremen nach New York zu ihrer Tante A. Oppenheimer. Tochter Martha folgte im Mai 1936 nach New York, sie heiratete den in Hassfurt geborenen Justin Engelhardt (* 29.09.1909, emigrierte nach Rotterdam, weiter im Oktober 1937 von Southampton nach New York, gestorben 31.01.1974 Cincinatti), Martha Engelhardt starb am 28.01.1973 in Cincinatti, Ohio. Sohn Erwin emigrierte nach Buenos Aires, Argentinien, er starb am 11.07.1972 in Buenos Aires.