Biografie

Martha Rosenbaum
geboren am 12.9.1908 in Wertheim, Kr. Tauberbischofsheim
Beruf: Verkäuferin, Hausgehilfin, Kinderpflegerin
Familienstand: ledig
Opfergruppe(n): Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Deportiert am 4.4.1942 nach Piaski
Schicksal: 'ermordet (in Folge einer Deportation)'
Biografie:
Martha Rosenbaum wuchs in Wertheim am Main auf. Dort betrieb ihr Vater ein Hutgeschäft. 1929 verzog die Familie nach Grünsfeld. Dort lebte die Familie im eigenen Haus an der Hauptstraße 310. Im September 1939 wurden Hermann Rosenbaum, seine Ehefrau sowie Tochter Hertha Sichel von Nationalsozialisten aus ihrer Wohnung gedrängt, der Tcohter wurde ein Schild umgehängt mit dem Wortlaut "Wir sind schuld am Kriege" und mit anderen jüdischen Grünsfeldern wurden sie durch die Straßen gepeitscht, zum Stadtbrunnen getrieben. Zur "Belustigung" der Bewohnerschaft tauchte man sie mehrmals unter. Dann wurden sie in ein kleines Häuschen hinter der Kirche gesperrt. Der Vater wurde am 22.10.1940 nach Gurs deportiert, von Drancy am 10.08.1942 nach Auschwitz. Es ist anzunehmen dass er unmittelbar nach der Selektion an der Rampe ermordet wurde. Die Mutter, die sich zum Zeitpunkt der Deportation der badischen und württembergischen Juden im September 1940 wegen ihrer schweren Zuckerkrankheit im jüdischen Altersheim in Würzburg befand zog später nach Berlin, von dort wurde sie am 18.10.1942 nach Theresienstadt deportiert. Sie starb dort am 18.101.1942 an den Folgen ihrer Diabetes. Bruder Alfred emigrierte nach Straßburg und war für einen Radiosender des Widerstandes tätig. Er kehrte wohl zu seiner Familie nach Grünsfeld zurück , wurde verhaftet und in "Schutzhaft" genommen. Vor der bevorstehenden Deportation in das KZ Dachau nahm er sich auf dem Bahnhof Tauberbischofsheim das Leben.