Biografie

Heinrich Hugo Prölsdorfer
geboren am 31.5.1883 in Bamberg
Beruf: Vertreter, kaufmännischer Angestellter
Familienstand: verheiratet
Opfergruppe(n): Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Deportiert am 1.3.1945 nach KZ Dachau
ermordet am 4.5.1945 in KZ Dachau
Biografie:
Heinrich Prölsdorfer besuchte das Gymnasium. Er nahm 1914-1918 am Ersten Weltkrieg teil und war dabei drei Jahre lang Dolmetscher am Kaiserlichen Gouvernementsgericht in Lüttich, Belgien. Insgesamt lebte er 25 Jahre lang im Ausland: in Belgien, Frankreich, England, Italien, den USA und Südamerika. 1930 mußte er antisemitische Angriffe, wie: "Du Saujud, geh´nur raus, heut erwarten wir dich! Dich erschlagen wir!" durch junge Burschen in einer Wirtschaft an der Clemensstraße 14 ertragen. Früher war er in Bamberg als kaufmännischer Angestellter tätig gewesen, aufgrund einer schweren Erkrankung war er jedoch seit ca. 1930 ohne Beschäftigung und bestritt seinen Lebensunterhalt aus Unterstützungen. Seine Ehefrau war Nichtjüdin. Am 08.11.1938 wurde er festgenommen, zur Gestapo gebracht und bis zum 22.12.1938 festgehalten. 1943 wurde er erneut festgenommen und in das Internierungslager in der Lindwurmstraße 125/I (Fabriksaal) gebracht, später wieder entlassen. Anfang März 1945 wurde er durch den Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe "Danziger Freiheit" vor dem Haus Siegfriedstraße 6 festgenommen. Er war dabei beobachtet worden, wie er sich mit einem englischen Kriegsgefangenen unterhalten und ihm Brotmarken gegeben hatte. Zuerst verbrachte ihn die Gestapo in die Dietlindenstraße zur Vernehmung, dann in ihr Gefängnis in der Türkenstraße. Dort, sowie in Dachau in der Stube 4 der Baracke 25(?), "Vernichtungsstube" genannt, wurde er von Franz Schwalb, der früher mit einer Münchner Jüdin verheiratet war gesehen. Dieser berichtete nach 1945, daß Heinrich Prölsdorfer dort an Typhus erkrankt war und eines Tages verschwunden war. Grab der Mutter (1859-1934): Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 16, Reihe 12, Platz 2 (Granit) (Lichtbild von 1939). Doppelgrab Grete u. Max Uhlfelder: Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 14, Reihe 9, Platz 2. Sein Vater Jakob Prölsdorfer war am 04.04.1920 in Bamberg verstorben.