Biografie

Dr. med. Bernhard (Baruch) Perlmutter
geboren am 25.11.1871 in Ichenhausen, Kr. Günzburg
Beruf: Internist, Sanitätsrat
Familienstand: verheiratet
Opfergruppe(n): Als Jüdinnen und Juden Verfolgte
Deportiert am 10.7.1942 nach Theresienstadt
ermordet am 5.7.1943 in Theresienstadt
Biografie:
Bernhard Perlmutter wuchs mit seinen Geschwistern in Ichenhausen auf, dort fungierte sein Vater 39 Jahre (bis 1908) als Kantor und Schochet. Er besuchte das Wilhelmsgymnasium in München und studierte anschließend an der Universität München Medizin. Er legte 1897 sein medizinisches Staatsexamen ab (Dissertation: Über Dermatol und dessen innnere Anwendung) und promovierte 1898. 1917-1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil. - Gem. 4. VO vom 25.07.1938 zum Reichsbürgergesetz erlosch seine Bestallung als Arzt am 30.09.1938. Er wurde dadurch gezwungen, seine Praxis in der Müllerstr. 58 ab 01.09.1938 aufzugeben. Dr. Perlmutter war Mitglied im Burschenbund "Thuringia", Vorsitzender des Philisterverbandes v. 1900 bis 1928 und Ehrenphilister. Er war langjähriges Mitglied u. Kolonnenarzt der Sanitätskolonne München. Bis zur Deportation musste Dr. Perlmutter Zwangsarbeit in der Flachsröste Lohhof leisten. Er (Transportnr. 678) und seine Ehefrau kamen am 11.07.1942 mit Transport II/14 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten vier die Shoah. Laut Todesfallanzeige des Ältestenrates starb Dr. Perlmutter am 05.07.1943 um 15 Uhr in der Sudetenkaserne (E I) an "Entkräftung". Sein Sohn, Medizinalpraktikant, emigrierte im September 1938 nach New York, er lebte später mit seiner Familie in Savannah, Georgia. Er starb am 28.04.1976 in Colorado Springs, El Paso, Colorado. Gedenkinschrift für Dr. Perlmutter auf dem Grab der Eltern (Berta 1842-1909 und Heymann P. 1841-1925), Alter Jüdischer Friedhof, Thalkirchner Straße.