Vortragsabend „(Über)Leben nach 1945. Forschungen des Münchner Stadtmuseums zur Lebenssituation von Displaced Persons“
10. Mai 2025, 18:30-19:45 Uhr
Museumspädagogischer Raum/Stadtmuseum Unterschleißheim
Rathausplatz 1, Unterschleißheim
München war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der elf Millionen Displaced Persons (DPs) in Europa. Über 100.000 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge befanden sich 1945 neben wenigen jüdischen Überlebenden im Stadtraum. Unter Ihnen auch Frauen und Männer, die während des Nationalsozialismus in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit verrichten mussten.
Neue Einblicke in die Lebenswelten, Sichtweisen, Wunden und Hoffnungen von Displaced Persons in München gab die Ausstellung des Münchner Stadtmuseums „München Displaced. Heimatlos nach 1945” gab vom 5. Juli 2023 bis zum 7. Januar 2024. Die Co-Kuratorin der Ausstellung und Mitarbeiterin der Sammlung Stadtkultur des Münchner Stadtmuseums, Karolina Novinscak Kölker, präsentiert multimedial die Ergebnisse der Ausstellung und Forschung zur (Zwangs-) Migrationsgeschichte der in München gestrandeten DPs und „Heimatlosen Ausländer” und stellt dabei die Erfahrungen und Perspektiven der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen in den Mittelpunkt. Gemeinsam gehen wir anschließend in den Austausch.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter stadtmuseum@ zur Verfügung. ush.bayern.de
Öffentlicher Rundgang am Erinnerungsorts Flachsröste Lohhof
14. Juni 2025, 10:30-11:45 Uhr
Treffpunkt Bahnhof Lohhof
350 Frauen und Männer sind heute namentlich bekannt, die während des Nationalsozialismus in der Flachsröste Lohhof Zwangsarbeit verrichten mussten. Sie kamen aus München, aber auch aus Belgien, Frankreich, Polen und den besetzten Gebieten der Sowjetunion. Der dreiteilige Erinnerungsort trägt das Gedenken an sie in den Stadtraum ausgehend vom Bahnhof Lohhof wach. Im Rahmen regelmäßiger Rundgänge lädt der Erinnerungsort Flachsröste Lohhof dazu ein, mehr über die Geschichte des Ortes und Zwangsarbeit zu erfahren. Im Mittelpunkt stehen dabei die Biografien der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.
Nächster Termin: 12. Juli 2025, 10:30 Uhr Treffpunkt Bahnhof Lohhof
Die Führung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an erinnerungsort@ush.bayern.de.
Filmhinweis „Kitty Neustätter – verfolgt, deportiert, ermordet“
Gemeinsam mit dem BR machte sich die Historikerin Veronika Heydt auf die Spurensuche nach Kitty Neustätter, der besten Freundin ihrer Großmutter Friedel Lahs. 1902 in Wien geboren, führte Kitty Neustätter in München bis Ende der 1920er Jahre ein weitestgehend unbeschwertes Leben. Doch ab 1933 war das Ehepaar Neustätter der antisemitischen nationalsozialistischen Verfolgung und Entrechtung ausgesetzt. Ab circa August 1941 musste Kitty Neustätter Zwangsarbeit in der Flachsröste Lohhof verrichten. Am 20. November 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Rupprecht Felix Neustätter und 997 jüdischen Münchnerinnen und Münchnern nach Kaunas in Litauen deportiert. Kurz nach ihrer Ankunft wurden beide ermordet.
Die Dokumentation geht nicht nur den Stationen der Entrechtung und Verfolgung Kitty Neustätters nach, sondern gibt auch Einblick in die Freundschaft, die sie mit Friedel Lahs verband anhand bisher unveröffentlichter Filmaufnahmen.
Die Dokumentation und begleitende Informationen, können Sie kostenfrei jederzeit auf der Webseite des BRs sehen: https://www.br.de/nachrichten/bayern/kitty-neustaetter-verfolgt-deportiert-ermordet,UiW9vMV
Neben dem öffentlichen Programm stehen wir Ihnen gerne jederzeit für Fragen und Anregungen bereit. Bitte wenden Sie sich hierfür, oder für Buchungsanfragen für einen Rundgang oder Workshop an erinnerungsort@ush.bayern.de