Kaum jemand in Lohhof oder darüber hinaus weiß, dass in Lohhof während des Zweiten
Weltkriegs zahlreiche Frauen und Männer, vor allem jüdischen Glaubens, in der Flachsröste
Lohhof Zwangsarbeit leisten mussten. Die Stadt Unterschleißheim, zu der der Ortsteil Lohhof
gehört, hat 2018 einen Wettbewerb für ein Memorial ausgeschrieben, den die renommierte
Künstlerin Kirsten Zeitz für sich entscheiden konnte. Die bildende Künstlerin arbeitet derzeit
an den Elementen des Denkmals und des „Weges der Erinnerung“.
In der Arbeit für den Erinnerungsort Flachsröste Lohhof treffen Elemente ihres künstlerischen
Ausdrucks aufeinander und verstärken sich: Es geht um Umrisse und Zwischenräume, um fast
verlorene Geschichten und Erinnerungen. Indem sie die Erinnerung an die Toten bewahrt,
holt sie die Vergangenheit in die Gegenwart.
Symbolische Flachsblüten werden entlang des Weges der Erinnerung im Pflaster eingelassen. Foto: Florian Froese-Peeck
Aktuell entstehen im Atelier von Kirsten Zeitz die künstlerischen Elemente des mehrteiligen
Denkmals: Blaue Blüten aus Beton, Stahl-Silhouetten und 462 Stahlscheiben, auf die die
Namen von Lohhofer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern eingraviert werden.
Für die Montage im öffentlichen Raum, zusammen mit den Lernelementen und dem
Leitsystem, sind intensive Vorarbeiten nötig.
Sobald alles bereit ist, werden die Namenstafeln mit den Flachsblüten entlang des Weges und
die Pflanzfelder mit den Portraitstelen an den Denkmalorten montiert.
Bei Kirsten Zeitz im Atelier. Fotos: Florian Froese-Peeck